I AM KLOOT – feierlicher Tourabschluss in Dornbirn
„Just one smile, taking up all my time“
Wenn man über das Konzert von I Am Kloot berichtet, dann muss man zu allererst John Harold Arnold Bramwell Respekt zollen. Den kreativen Kopf und sympathischen Frontman mit der warmen Stimme hatte es ordentlich erwischt. Wenn ich das richtig verstanden habe sagte er, er habe sich in Wien Malaria eingefangen. Jedenfalls war er merklich angeschlagen und dennoch spielten sie das gesamte Set und brachten ihre schönen Lieder, die an gute alte Zeiten erinnern, höchst überzeugend rüber. Wenn wegen des Hustens ein Song wirklich ein zweites Mal angefangen werden musste, waren der Band Unterstützung, Mitgefühl und auch Freude der Besucher dennoch gewiss.
Neues Album „Let It All In“
22 Shows haben sie im Zuge ihrer Tour im Februar und März gespielt. Von Großbritannien über Holland, Belgien und Frankreich durch ganz Deutschland und bis nach Österreich. Im Conrad Sohm haben sie am 20. März zu ihrem letzten Tourwochenende halt gemacht. Alle Platten waren bereits verkauft. Sie präsentierten auf dieser Tournee ihr neues und inzwischen achtes Album „Let It All In“. Seit über 12 Jahren spielt die englische Band aus Manchester mit Independent Rock und nicht ganz eindeutigen, anregenden Texten. Das Zentrum der Show war ganz klar Bramwell mit seinen Akustikgitarren und seiner weichen und gleichzeitig rauhen Stimme. Auch wenn immer wieder neue Instrumente auftauchten, eine Trompete hier, ein Saxophon da und auch eine Handorgel, die große Show machten sie nicht. Aber das war auch gut so fürs Zuhören. Man konnte sich der Musik ganz hingeben. Sie singen sie seien besser, wenn sie nicht nachdenken. Und ihnen scheint es weder wichtig, was die Nachbarn denken, noch dass ihr Name in der Zeitung erscheint. Bei I Am Kloot geht es ganz klar um die Songs, die Musik und um das Feeling.
Ein feierlicher Abend
Der Abend hat irgendwie etwas Feierliches. Die Band schuf eine familiäre und vertraute Stimmung. Das Conrad Sohm strahlte eine Gemütlichkeit aus, die irgendwo zwischen Wohnzimmer und kultigem, britischem Pub pendelte. Wenn die Gäste redeten, dann meist nah am Ohr und im Flüsterton. In den vorderen Reihen wiegten sich die Leute mit geschlossenen Augen im Takt. Die Pärchen hielten sich gegenseitig in den Armen. Es war ein sehr persönliches Konzert, bei dem man sich fühlte, als würde die Band speziell für eine selbst singen. Treu dem Albumtitel wurden alle hereingelassen, eingeladen und stimmten in eine gemeinsame Schwingung ein, was etwas sehr Verbindendes hatte. Oder wie Johannes Lampert es ausdrückte: We Are Kloot!
(Text: peteionian, Bilder: Beate Rhomberg)